Meine 3 Seelenpferde
Alle sprechen immer von diesem einen ganz besonderen Pferd, welches sie tief berührt und mit dem sie eine ganz besondere Verbindung haben: ihrem Seelenpferd. Ich habe das große Glück gleich drei an meiner Seite zu haben.
Thea
Mit Thea ging Anfang 2015 recht unverhofft der Traum von einem eigenen Pferd für mich in Erfüllung. Es war Liebe auf den ersten Blick! Als sie damals gebracht wurde und aus dem Hänger stieg war ich direkt schock-verliebt. Einziges Problem: sie gehörte nicht mir, sondern war grade von einer Bekannten für sich und ihre Tochter gekauft worden. Das Schicksal meinte es aber gut mit uns, sodass wir schnell zusammen gehörten.
Thea wusste immer ganz genau, was sie wollte (und vor allem was nicht!) und brachte dieses auch oft recht stark zum Ausdruck. Dadurch habe ich unheimlich viel von ihr gelernt und bin ihr zutiefst dankbar dafür. Natürlich half es uns in unserer Beziehung, dass ich mich bereits 2013 auf den Weg gemacht habe, einen anderen Umgang mit Pferden als den herkömmlichen zu pflegen. So durfte Thea bei mir immer sein, wer sie wirklich war – eine starke Persönlichkeit mit einer Menge Kampfgeist.
Mit der Zeit konnte sie wieder strahlen, denn auch sie hatte ihr Päckchen mitgebracht. Als Traber war sie zwar nie aktiv auf der Rennbahn, musste aber das Training über sich ergehen lassen. Das Trauma konnten wir zum Glück gut verarbeiten, sodass sie im Großen und Ganzen zufrieden und glücklich sein konnte – natürlich war sie nicht immer glücklich und zufrieden mit mir und mich auszubilden hat ihr bestimmt auch ab und an viel abverlangt, aber die Liebe zwischen uns war einfach immer da und hat uns gemeinsam wachsen lassen.
Wie wichtig die Liebe ist, ist sicherlich auch eine der größten Lektionen die ich von ihr lernen durfte. Damit meine ich nicht nur die Liebe zwischen uns, sondern auch die Liebe zu mir selbst. Mit ihrer Liebe und ihren dabei sehr klaren Ansagen, hat sie mir immer wieder gezeigt, dass ich nicht perfekt sein muss und auch ich Fehler machen darf. Wichtig waren dabei immer nur wir, unsere Freundschaft und die Fähigkeit der Selbstreflektion und -entwicklung.
Leider sollte unsere gemeinsame Zeit nicht von allzu langer Dauer sein. Thea ist 2017 mit gerade mal 6 Jahren an einer Kolik verstorben. Und auch wenn ich mich wiederhole: Thea – ich danke dir für alles. Ich vermisse dich!
Luke
Luke begleitet mich seit 2017 und nie hatte ich nur ansatzweise vermutet, dass mich nach Thea’s Tod so schnell wieder ein Pferd begleiten würde. Doch irgendwie „stolperte“ er recht rasant in mein Leben. Man kann es natürlich Zufall nennen, doch bin ich fest davon überzeugt, dass er von Thea für mich ausgesucht wurde, denn er ist genau ihr Typ Mann und sie hätte ihn geliebt.
Nun darf ich ihn lieben und freue mich jeden Tag darüber, dass er an meiner Seite ist – denn wir gehören zusammen. Das wusste ich von dem ersten Moment an als ich ihn sah. Damals stand ich mit zwei Freundinnen und dem Züchter auf einer riesigen Weide, 24 Pferde kamen auf uns zu galoppiert – atemberaubend – doch als der Züchter uns Luke zeigen wollte, hatte dieser nichts anderes zu tun, als wegzulaufen. In dem Moment wusste ich bereits für mich – das ist er! Was dann geschah, hätte ich weder erwartet noch zu träumen gewagt. Ich sagte dem Züchter, ich schaue ihn mir auch aus der Ferne an, er müsse ihn nicht holen und als ich ein paar Schritte auf ihn zuging und ihm den Kontakt anbot, kam er zu mir und schnupperte mich von oben bis unten ab. Ein absoluter Gänsehautmoment!
Mit seiner extrem sensiblen und gleichzeitig frechen Art ist er ein Lehrmeister, der seines Gleichen sucht. Und auch wenn er mich damit ab und an in den Wahnsinn treibt, muss ich dann doch auch schnell wieder schmunzeln und freue mich darüber, was er mir alles beibringt. Luke zeigt mir immer wieder, was es bedeutet im hier und jetzt zu sein und wie wichtig es dabei ist, dass ich gedanklich und emotional bei mir bin und nicht irgendwo anders.
Das fällt den meisten Menschen sehr schwer und ist auch unserer Gesellschaft geschuldet. Doch grade mit den Pferden haben wir wieder die Chance, uns dahin zu entwickeln und dafür bin ich unendlich dankbar. In jedem Moment, in dem ich einfach bin, erhalte ich die größten Geschenke und erlebe die wundervollsten Momente – auch mit Luke. Das ist pures Glück!
Danke Luke, dass du mein bester Freund und immer für mich da bist, so wie ich es gerade brauche. Ich freue mich auf noch viele gemeinsame Momente mit dir. Ich liebe dich!
Smilla
Anfang 2018 sollte ein Wunder geschehen und Smilla purzelte in mein Leben. Die Stute meiner Freundin (sie hatte diese erst vor einem halben Jahr gekauft) war ungewollt tragend und mir war direkt klar, dass ich das Fohlen nie wieder hergeben könnte. Smilla wurde bei uns am Stall geboren und so hatte ich das große Glück, bei der Geburt vor Ort sein zu können und somit von der ersten Sekunde an ein Teil ihres Lebens sein zu dürfen.
Durch meine freundschaftliche und gute Bindung zur Mutterstute Zaina, war ich schnell die Tante, die auch gern mal das Aufpassen und Bespaßen übernehmen konnte, denn Smilla war wild und frech und ihre Mama hatte alle Hände voll zu tun. Smilla war von der ersten Sekunde an eine Kämpferin, das zeigte sie schon bei ihrer Geburt und es wurde auch mit der Zeit immer deutlicher. Sie wollte immer von jedem genau wissen, wer man ist und ob man für sich einstehen kann. Konnte man das nicht (und damit meine ich wirklich für sich und nicht gegen sie) oder war man nicht echt, bekam man die Quittung. Diese konnte unter Umständen auch für den ein oder anderen recht schmerzhaft ausfallen. Was aber positiv gesehen einen schnellen Lerneffekt zur Folge hatte. Als wenn sie gewusst hätte, dass sie nicht viel Zeit hatte, uns alles beizubringen.
Durch meine persönliche Entwicklung, die ich bereits in den vergangenen Jahren durchlaufen hatte, konnte ich Smilla von Anfang an eine wahre Freundin auf Augenhöhe sein, sodass direkt eine innige Verbindung zwischen uns entstand. Mit ihr hatte ich die beste Freundin an meiner Seite, die ich mir wünschen konnte. Eine Freundin mit purer Lebensfreude, Entdeckergeist und einfach jeder Mengen Spaß, wobei natürlich auch die Zärtlichkeit in Form von Kuscheleinheiten nicht zu kurz kommen durfte.
Was Lebensfreude wirklich bedeutet ist wohl auch mit einer der größten Lektionen, die ich von ihr lernen durfte. Wenn wir über die Wiesen oder den Platz getobt sind, mit all ihrer Energie und Freude, war das einfach pures Glück. Alleine bei dem Gedanken daran kann ich nicht anders und fange an zu lächeln. Zum Glück wusste ich bereits damals in diesen Momenten, diese zu schätzen und tief in mein Herz zu schließen.
Wie wichtig das sein würde, lernte ich aber erst später, als wir durch die nächste Prüfung des Lebens gehen sollten und ich schlussendlich wieder einmal lernen musste, loszulassen. Mit 1 ½ Jahren wurde Smilla leider sehr krank. Was genau sie hatte, weiß bis heute keiner und wir haben viele Experten gesehen, aber die Vermutung liegt nahe, dass es wohl ein Gendefekt durch Inzest war. Gemeinsam haben wir lange und hart gekämpft, alles Erdenkliche probiert – von der klassischen Medizin, bis hin zu vielen alternativen Behandlungsmethoden. Ein Kampf mit vielen Auf und Abs. Immer mit der Hoffnung, wir könnten die Krankheit am Ende vielleicht so in den Griff bekommen, dass wir damit trotzdem gut und glücklich leben könnten. Doch die Rückfälle wurden von Mal zu Mal schlimmer und am Ende blieb nur noch eins – Smilla gehen zu lassen.
Smilla, meine selbstbewusste und lebensfrohe Kämpferin – keine Sekunde mit dir will ich missen – du hast mir so viel beigebracht und gezeigt was Leben bedeutet, dafür bin ich unendlich dankbar. Du bist für immer in meinem Herzen! Ein Teil von mir!
Du möchtest deinem Pferd auch eine echte Herzensfreundin sein?
Bist bereit an dir selbst zu arbeiten und gemeinsam zu wachsen?
Ich nehme dich an die Hand und unterstütze dich mit ganzem Herzen bei dieser Reise.