Für uns Pferdebesitzer gibt es kaum etwas Wichtigeres als das Wohlbefinden unseres Herzenspferdes. Denn unser Pferd ist so viel mehr als nur irgendein Tier – es ist unser bester Freund. Immer an unserer Seite, kann es tief in unsere Seele blicken und weiß genau, wie es uns gerade geht – unserem Pferd können wir nichts vormachen.
Andersherum sollte das natürlich genauso gelten. Auch wir sollten erkennen, wie es unserem Pferd wirklich geht – ob es gesund und glücklich ist. In diesem Artikel erfährst du, woran du erkennst, wie es um die Gesundheit deines Pferdes steht.
Inhalt
>> 5 Anzeichen, dass dein Pferd körperlich gesund ist
>> Mentale Pferdegesundheit – was ist das?
>> 5 Anzeichen, dass dein Pferd mental gesund ist
>> Wahrnehmungsübung
>> Fazit
Bevor ich dazu komme, was genau die Anzeichen für ein gesundes und zufriedenes Pferd sind, möchte ich dir noch einen wichtigen Tipp für den Alltag mit deinem Pferd mit auf den Weg geben:
Bevor du zu deinem Pferd gehst, nimm dir immer einen Moment Zeit, dein Pferd auf dem Paddock oder der Weide zu beobachten – egal wie stressig dein Tag ist. Nimm wahr, wie dein Pferd sich verhält und was es ausstrahlt. Denn auch bei Pferden gilt, dass das Wohlbefinden von Tag zu Tag variieren kann. So wirst du Veränderungen schnell wahrnehmen und kannst handeln, sollte es deinem Pferd nicht gut gehen.
Aber ACHTUNG: Werde nicht zur Übermutter und beobachte dein Pferd mit Argusaugen, denn das kann sich tatsächlich auch negativ auf das Wohlbefinden deines Pferdes auswirken. Entspannt wahrnehmen, statt akribisch begutachten, ist hier der Schlüssel.
5 Anzeichen, dass dein Pferd körperlich gesund ist:
1.Atmung: Dein Pferd atmet entspannt, ohne pfeifende Geräusche und ohne Anstrengung.
2. Bewegung: Dein Pferd läuft locker und frei, die Muskeln im Rücken schwingen mit und es zeigt keine Taktunreinheiten.
3. Bauch: Die Bauchmuskulatur deines Pferdes ist entspannt und es hat auch keine Probleme damit, am Bauch angefasst zu werden.
4. Kiefer: Die Kiefermuskulatur ist entspannt.
5. Augen: Der Blick deines Pferdes wirkt offen und klar.
Diese fünf allgemeinen Anzeichen geben dir einen guten Anhaltspunkt, ob dein Pferd körperlich gesund ist. Es gibt aber natürlich noch weitere und auch sehr individuelle Anzeichen. Deshalb: Lerne dein Pferd kennen! Jedes Pferd ist individuell und hat seine eigene Persönlichkeit. So zeigt zum Beispiel das eine recht deutlich, sobald etwas nicht stimmt, während das andere es länger für sich behält und es nur durch kleine, feine Signale zeigt, wie einen leicht veränderten Blick. Diese Zeichen gilt es lesen zu lernen. Daher erinnere dich an meinen Tipp von oben.
Mentale Pferdegesundheit – was ist das überhaupt?
Bei der mentalen Pferdegesundheit geht es um das psychische Wohlbefinden des Pferdes. Ist dein Pferd dauergestresst, tief traurig, traumatisiert, in sich gekehrt oder sogar depressiv, oder ist es zufrieden, fröhlich und entspannt? Dazu gehört auch die emotionale Ebene, die wir nie komplett von der mentalen trennen können. Wie fühlt sich dein Pferd in diesem Moment? Ist es wütend, traurig, ängstlich oder glücklich? Pferde fühlen als hochsoziale Wesen Emotionen genauso wie wir Menschen.
Hat die mentale Gesundheit Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit?
Leider wird in der Pferdeszene die mentale Gesundheit der Pferde immer noch viel zu wenig beachtet, dabei ist diese so unheimlich wichtig. Denn die mentale und emotionale Ebene hat auch immer Einfluss auf die körperliche Gesundheit. Das kennst du doch von dir selbst sicherlich auch, oder? Wenn es dir mental gut geht, du zufrieden und einfach gut drauf bist, dann wirst du viel weniger krank, als wenn du angespannt und gestresst bist. Bei den Pferden ist es nicht anders.
Zudem kann ein mental gesundes Pferd auch viel besser mit chronischen Krankheiten umgehen. Das heißt nicht, dass es sich nicht auch mal über seinen Zustand ärgert oder darüber traurig ist, aber generell stresst es das Pferd viel weniger, als wenn es ihm psychisch schon nicht gut geht. Irgendwie logisch, oder?
Warum findet die mentale Pferdegesundheit bisher so wenig Beachtung?
Das ist kein böser Wille und wenn du dich bisher auch noch nicht damit beschäftigt hast, mach dir bitte keinen Vorwurf. Du kannst ja jetzt damit anfangen.
Es liegt einfach daran, dass ein trauriges, traumatisiertes Pferd immer noch das Normale in unserer Gesellschaft ist. Dabei ist es auch egal, in welchen Bereich der Pferdeszene wir schauen. Wenn du also noch nie ein zufriedenes und glückliches Pferd gesehen hast, wie sollst du dann erkennen, wie es deinem Pferd mental geht? Das ist fast unmöglich. Deshalb habe ich dir nachstehend aufgelistet, woran du erkennst, ob dein Pferd mental gesund ist.
5 Anzeichen, dass dein Pferd mental gesund ist:
1.Präsenz: Dein Pferd ist „da“, sprich nicht in sich gekehrt, und grundsätzlich dem Menschen gegenüber eher aufgeschlossen.
2. Herdenverhalten: Dein Pferd interagiert mit den anderen Pferden und ist dabei sozial. Außerdem tobt es auch gerne mal mit seinen Kumpels über die Wiese oder das Paddock.
3. Maulpartie: Die Maulpartie ist grundlegend entspannt.
4. Stresskuhlen: Dein Pferd hat nur selten Stresskuhlen.
5. Augen: Dein Pferd hat überwiegend große, runde Kulleraugen. Der Blick wirkt offen und die Augen strahlen.
Wie du siehst, gibt es Anzeichen, die mit den körperlichen übereinstimmen, da man beides einfach nicht voneinander trennen kann. Auch hier gilt natürlich wieder, dass es nur fünf allgemeine Anzeichen für die mentale Pferdegesundheit sind, es kommt immer auf das große Ganze an. Was dir aber grundsätzlich immer einen guten Anhaltspunkt über die psychische Verfassung deines Pferdes gibt, ist der Blick. Deshalb habe ich eine kleine Wahrnehmungsübung für dich vorbereitet.
Wahrnehmungsübung
Schau dir das Bild in Ruhe an und nimm wahr – bevor du weiter liest. Was fühlst du, wenn du das Pferd anschaust?
Auflösung
Generell sei hier nochmal gesagt, dass Bilder nur Momentaufnahmen sind, aber wir können natürlich erkennen und fühlen, wie es dem Pferd in dem Moment ging.
Dieses Pferd ist gestresst, besorgt und traurig. Die äußerlichen Merkmale, an denen du das erkennen kannst, sind:
Stresskuhlen
Dreieckiges Auge und Sorgenfalten
Betrübter Blick
Was aber noch viel wichtiger ist, dass du das Gefühl wahrnimmst, was dieses Bild in deinem Körper auslöst. Denn als empathischer Mensch kannst du die Emotionen deines Gegenübers fühlen. Du fühlst nichts? Das ist völlig okay und zu Anfang ganz normal – mach dir da bitte keine Sorgen. Du darfst deine Wahrnehmung und dein Gefühl wieder schulen. Hol dir dafür einfach mein Workbook zu genau diesem Thema.
Alles, was du dafür tun musst: Melde dich bei meinem Newsletter an und du bekommst das Workbook, mit dem du deine Wahrnehmung eigenständig schulen kannst, als Dankeschön geschickt.
Fazit
Wie du nun weißt, gibt es verschiedene Anzeichen, die dir Aufschluss über die körperliche und mentale Gesundheit deines Pferdes geben. Das Wichtigste ist aber, dass du dich immer wieder mit deinem Gefühl und deiner Intuition verbindest. Die Kraft der Intuition ist niemals zu unterschätzen. Wenn du also das Gefühl hast, dass es deinem Pferd nicht gut geht, sei es mental oder körperlich, dann vertraue darauf – ganz egal, was andere sagen.
Und selbst wenn der Alltag oft hektisch ist, nimm dir immer wieder Zeit, dein Pferd einfach nur wahrzunehmen, mit ihm zu sein und seine Nähe zu genießen. Du wirst sehen, es wird eure Beziehung positiv stärken und eure Verbindung vertiefen.